Heute haben wir zwei Wings zum Wingfoiling im Test. Zum einen den Wingrider 4.3, zum anderen den Slingshot V2 4.4
Technische Daten:
Wing Größe Preis Optimaler Windbereich Slingshot V2 4.4 808,10 € Wingrider Sparrow 4.3 549,00 € 14-34 Knoten
Testbeschreibung
Der Wind war sehr böig, wir haben im Wechsel den Wingrider und Slingshot gefahren. Als Referenz hatten wir zusätzlich von Slingshot den 6.4 Flügel, um in den Grenzbereichen einen größeren Wing testen zu können.
Zwei Boards/Foils standen zur Verfügung.
- Inflatable Wingrider 62FS mit Wingrider BIG90 Hydrofoil.
- Fanatic Stingray (Windfoilboard, modifiziert) mit Nobile Zen Carbon Surf Flügel (1.300 cm²) und 60cm Mast (ist ein Kitefoil-Hydrofoil)
Die Boards und Hydrofoils werden hier nicht weiter kommentiert, nur soviel, dass der Nobile (Kite) Surf Flügel erstaunlich gut zum Wingfoilen taugt.
Bewertungen
Verarbeitung
Der Preisunterschied macht sich in besserer Ausstattung des Slingshot Wings bemerkbar.
Der Slingshot V2 hat eine bessere Verarbeitung. Die Details sind liebevoller genäht und die Ausstattung ist insgesamt besser:
- Neopren-Ventilkappe
- Mehr Griffschlaufen
- Mehr Verstärkungen eingenäht
Der Wingrider hat Fenster für bessere Sicht, das Fenstermaterial ist PVC, das sich weich anfühlt. Wir finden ein Fenster generell besser, allerdings nicht unverzichtbar. Ein kurzes Heben des Wings über den Kopf funktioniert auch gut.
Ventilsystem
Der Slingshot nutzt das Kiteventil, so dass eine separate Entlüftung erforderlich ist. Beim Wingrider setzt man auf SUP Ventil, das selbst entlüften kann. Nach unserer Auffassung ist das SUP Ventil die bessere Wahl.
Handling, Wing-Gefühl
Beide Wings sind angenehm leicht gebaut und lassen sich auch länger mühelos tragen, wenn der Wind löchrig ist.
Der Slingshot bietet sehr viele Optionen zum Greifen, darunter auch diagonale Griffschlaufen. Das ist zwar ein Pluspunkt, doch muss man gestehen, dass es auch dazu verführt, ständig umzugreifen. Besser fahren tut man dadurch nicht. Im Gegenteil: Jedes Umgreifen stört die Balance und den Trimm. Insofern scheint uns weniger=mehr zu sein. Die Schlaufen an der richtigen Position und gut ist es…
Leistung
Angleitpower ist beim Sparrow besser als beim Slingshot. Das mag an dem stärkeren V des Flügels liegen, oder an Outline/Profil. Wir hatten das Gefühl, dass die Angleitpower des 4.3 Sparrow irgendwo zwischen dem 4.4 Slingshot und 6.4 Slingshot liegt. Hier also ein Pluspunkt für den Sparrow bei grenzwertigem Wind. Ob sich der Vorteil bei mehr Wind in das Gegenteil verkehrt konnten wir mangels „Wind-Wumms“ nicht testen.
Ein erstaunlich deutlicher Unterschied zeigte sich in der Fähigkeit, auch ohne „Foil-Flug“ Höhe zu halten. – Hier war es mit dem Sparrow 4.3 mühelos möglich, Höhe zu halten, während der Slingshot uns dazu nötigte, den „Walk of shame“ gegen den Wind zu nehmen.
Nachtrag: Mittlerweile gelang es, den Sparrow 4.3 bei Wind mit Böen um 8 Bft zu testen. Das Wing liess sich dabei super kontrollieren, so dass für die 4.3 Größe der obere Windbereich um 8 Bft definiert werden kann.