Wing Test: Duotone Unit D-Lab 6.0 vs. Flysurfer Mojo 6.2

Was bringt das Aluula Tuch für Vorteile?

Anfang Juli testete ich den Duotone Unit D-Lab 6.0 (1.659€) gegen meinen Flysurfer Mojo 6.2 (1.029€). Für den Preisunterschied von gut 600€ bekommt man woanders schon ein komplettes 6er Wing gekauft. Wie also soll der Hype um Aluula den Preisunterschied rechtfertigen?

Eigentlich wollte ich nur mein Vorurteil bestätigen, dass ein so teuerer Schirm sich nicht lohnt. Der Flysurfer Mojo ist schon ein echtes Premiumprodukt, und ich war immer sehr zufrieden damit.

Testbedingungen

Der erste Test lief bei sehr böigen Bedingungen mit Wind von 6-14 Knoten. Ideal also um das Anpumpverhalten, Beschleunigung, Durchpumpen in Windlöchern auszuprobieren.

Erster Eindruck

Meine Whatsapp an einen Wingfreund sagt schon fast alles:

„Duotone Unit D-Lab 6.0 heute intensiv gegen Mojo 6.2 getestet. Leider ist das Teil geil. Vergleich etwa PKW normales Fahrwerk gegen Sportfahrwerk. – Irre direkt. Bei Manöver Segelwechsel blitzschnell. Bei Wende voller Druck auf neuem Kurs. Sehr gutes Lowend, vielleicht sogar nen Tick besser als Mojo (der schon sehr gut ist). So leicht, dass man bei Windlöchern früher starten möchte, weil der sich schon selber trägt. Mag den gar nicht mehr hergeben… Die Beschleunigung in Windböen ist amazing. Mehr Winddruck wird sofort in Speed umgesetzt“

Duotone D-Lab 6.0 und Mojo 6.3 im Vergleich

Hier ein paar Fotos dazu. Die Outline und Spannweite ist fast gleich. Die Profiltiefe, Pfeilung und Dicke der Fronttube ist unterschiedlich. Aufgrund des tieferen Profils des Mojo würde man erwarten, dass dieser eher früher angleitet als der D-Lab.

Verarbeitung, Ausstattung

Beide Wings sind Premiumprodukte und bestmöglich verarbeitet. Der Unit D-Lab ist nicht nur wegen Aluula leichter, sondern auch weil die Verstärkungen fehlen, die man für Wing-Skating oder Snowwingen haben wollte. Auch hat der Mojo zusätzliche Handles, welche beim Wingsurfen nützlich sind, aber natürlich auch das Gewicht erhöhen. Flysurfer hat eine „Mojo Pure Edition“ herausgebracht, bei der weniger Verstärkungen, Handles und keine Fenster enthalten sind. Meinen 2.8er Mojo habe ich darum als „Pure“ gewählt, weil Gewicht halt wichtig ist.

Aluula?

Aluula ist leichter, stabiler und bringt Verwindungssteifheit. Aber was ist mit der Haltbarkeit?

Es fällt auf, dass das Material auf Knicke mit hellen Spuren reagiert. Beim Zusammenlegen sollten darum die Tube so sauber gerollt werden, dass möglichst wenige scharfe Knicke entstehen. Das dürfte die Haltbarkeit erhöhen. Langzeitbeobachtungen liefere ich nächstes Jahr nach.

Fazit

Ich habe den Unit D-Lab behalten. Auch rüste ich meinen 4.5er Mojo auf 4.0er Unit D-Lab um. Der Unit D-Lab fühlt sich im Handling wie ein 5er an, liefert aber die Power eines 7.0er Schirms. Der Mehrpreis lohnt für erfahrene Winger, welche die Unterschiede auch herausfahren können, und deren Geldbeutel diesen Luxus erlaubt.

Die Vorteile des D-Lab:

  • Super Lowend UND super Highend = extrem breiter Windbereich
  • Sehr leicht
  • Super Handling
  • Knackige Beschleunigung
  • Top Höhelaufen, kleine Wendwinkel

Bei all den Vorteilen muss man hervorheben, dass der Mojo alle oben genannten Attribute auch für sich beanspruchen kann. Hätte ich jetzt Mojo gegen XYZ getestet, hätte auch der Mojo aus den gleichen Gründen Sieger werden können.

Ergo: Offenbar macht doch Aluula den Unterschied. Der sehr steife Rahmen des Wing erhöht die Vorteile, welche aus dem sehr guten Schnitt beider Wings entstehen.

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