Ist Barfusslaufen gut für mich?

Du möchtest barfuss laufen oder joggen?

Bevor du startest, prüfe deine Motivation die hinter dem Wunsch steht, die Logik des Barfusslaufens zu übernehmen. Klar, Barfusslaufen hat in letzter Zeit einige Aufmerksamkeit gewonnen. Vieles davon ist wahr und verdient dein Interesse.

Trotzdem solltest du ernsthaft prüfen: ist das der richtige Weg für mich?

Zunächst sei erklärt, warum Barfusslaufen für dich nicht richtig sein könnte: Barfusslaufen ist nicht gut für dich, wenn du ein Allheilmittel erwartest, bei dem du einfach die Schuhe weglässt und ab sofort verletzungsfrei läufst. Es sind radikale Änderungen in deiner Einstellung nötig. Wenn deine Laufstrategie bisher das Erreichen von Zielen über bestimmte Zeiten oder Distanzen ist, und du mit Überwindung von Schmerz und Verletzung trainiert hast, dann sei gewarnt: deine nackten Füsse werden diesen Weg nicht mitgehen!

Das Wesen der Barfuss-Lauf-Philosophie ist das Wiedererlangen der Verbundenheit, Aufmerksamkeit und Präsenz zu deinem Laufen und deinem Körper.

Barfusslaufen funktioniert nicht durch Überwindung oder Besiegen des Schmerzes, zumindest sollte es das nicht. Es geht vielmehr über die Feineinstellung der hochentwickelten, integrierten Sensorsysteme deines Körpers (siehe auch Artikel „Propriorezeption: Barfusslaufen und das Körperbewusstsein„). Systeme die miteinander verbunden sind und in Echtzeit miteinander kommunizieren, während du läufst. Gut Laufen lernen heisst zu lernen in das Gut-Laufen-Gefühl hineinzulaufen, was bedingt, die Schuhe auszuziehen um ganz zu fühlen was passiert, während du dich bewegst.

Wenn du dich für das Barfusslaufen entscheidest, mache dir zunächst klar, dass deine Füsse und Beine rehabilitiert werden müssen. Das lebenslange Tragen von Schuhen bewirkt Atrophie, Einschränkung des Bewegungsgrades, Schwäche und Vernachlässigung. Unsere Füsse sind nicht gut behandelt worden: der Schutz und die Unterstützung durch Schuhwerk hat unsere Füsse nicht gestärkt, sondern schwächer gemacht…leider.

Also ist es wichtig, langsam und schrittweise zu starten um Überlastung zu vermeiden, die durch dein Ego bzw. deinen Ehrgeiz hervorgerufen werden kann. Denke an einen langfristigen Prozess, denke in lebenslangen Dimensionen und an mehr Freude beim Laufen.

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