Testbericht Flysurfer Sonic 2/13 qm (Hydrofoiling)

Persönliches Testziel

Mich beschäftigt bei diesem Test die Fragestellung ob ein 13er Sonic ein besserer Leichtwindschirm zum Kitefoiling ist als mein Flysurfer Boost 2/15. Speziell beim Herantasten an das extreme Lowend, bei dem ein Tubekite irgendwann einfach nicht mehr fliegt, interessiert mich sehr. Hier entscheidet sich für den Foiler ob ein Tag ein guter Tag ist. Schliesslich ist nichts schöner als bei glattem Wasser schneller als der Wind über das Wasser zu schweben. Da ich mit diversen Speeds einige Erfahrung habe, traue ich mich mal an den Sonic 2 ran.

Revier/Testbedingungen

Mallorca, Bucht von PollensaTestbedingungen auf Mallorca: Wind zwischen 3 und 11 Knoten – On-off BedingungenAbsoluter Grenzbereich an 6 Tagen getestet. Am 3. Tag auch im direkten Vergleich mit einem Boost 2/15

Testbedingungen Binnensee/Holland: 4-10 Knoten mit 15er Böen

Erfahrungsbericht Sonic 2/13:

Der Flysurfer Sonic 2/13 im Lowend:

Sobald der Schirm stabil im Zenit steht (ab 5 Knoten) lässt sich die Kraft leicht abrufen. Der der Schirm entwickelt beim Down Loop einen starken, lang anhaltenden Grundzug welcher mit Foil gut zum Starten reicht. Der 13er ist agil genug, um beim Geschwindigkeitsaufbau den Fahrer mit Kurvenflug zu unterstützen etwas mehr Kraft durch Fluggeschwindigkeit aufzubauen. Sobald die Fahrt schnell genug ist möchte der Sonic feinfühlig gestellt geflogen werden. Die Position des Schirms im Windfenster lässt sich gut steuern. Neben der extremen am-Wind Leistung beeindruckt auch, wie tief Downwind gesteuert werden kann. Das hätte ich nicht erwartet. Wenn Downwind der Kite zusätzlich geloopt wird geht es noch tiefer rein so dass überflüssige Höhe mit viel Speed vernichtet werden kann.

Apropos am-Wind Leistung: teilweise fuhr ich auf offener See im rechten Winkel zur Windwelle. Das Höhe ziehen funktioniert bis weit in den unteren Grenzbereich des Schirms: wenn mit dem Tubekite bestenfalls noch Höhe gehalten werden kann, geht es mit dem Sonic immer noch munter nach Luv auch wenn die Winkel im unteren Windbereich schlechter werden.

Schwierig wird es, wenn der Schirm deutlich unterhalb von 5 Knoten Wind anfängt „abzuschmieren“. Das passiert, solange man in Fahrt ist, erst unterhalb von ca. 4 Knoten. Diese Stärke des Sonic 2 bringt den Fahrer allerdings schnell in schwierige Situationen wenn ein Manöver gefahren wird. Verliert man die Fahrtgeschwindigkeit braucht es gute Übung um den Schirm trotzdem sicher am Himmel zu halten.

Es braucht im unteren Windbereich und bei Böen einen gut kontrollierten Backstall um nicht von dieser Maschine einfach überflogen zu werden. Wir reden hier allerdings über einen Windbereich, bei dem ein 15er Leichtwind-Hochleistungs-Tubekite wie der Boost 2/15 auch mit Dauerloopen kaum noch am Himmel zu halten ist.

Der Flysurfer Sonic 2/13 im Highend

Die Testbedingungen lassen eine Aussage über Highend leider nicht zu.

Der Flysurfer Sonic 2/13 beim Wasserstart

Bei meinen Experimenten stellte ich fest, dass der Sonic besser als von mir erwartet aus dem Wasser startet. In einer Situation hatte ich beide Ohren tief eingeklappt, bzw. sogar um die Waageleinen gewickelt. Mit feinfühligem Steuern liessen die Ohren sich rausfliegen.

Überhaupt schien es mir, dass Wasserstart bei genug Wind recht unproblematisch ist.

Jedoch liegen die Luftklappen sehr nahe an der Wasseroberfläche. D.h. Schon bei Chopwellen läuft der Kite leicht mit Wasser voll. Der Punkt an dem man dann nicht mehr starten kann bzw. sollte ist dann schnell erreicht. Einem Hightech Kite mit mehreren Kilo Wasser einen Start zuzumuten würde ich persönlich in Ufernähe unterlassen. Statt das Tuch und die Leinen durch das Wassergewicht zu stressen packe ich lieber zusammen und fahre einen geordneten Neustart vom Ufer. Nichtsdestotrotz muss man diesen Aspekt immer im Blick haben wenn man auf der offenen See fährt und gerne auch mal mehrere Kilometer vom Land entfernt cruised. Auf der Nordsee wird eine Situation mit nicht startbarem Schirm schnell gefährlich. – OK, man kann sagen das sei Systembedingt und kein Argument gegen den Sonic. Allerdings gibt es Mattenkites welche nicht so extrem sind und damit weniger leicht in schwierige Positionen kommen. Beispielsweise der Speed von Flysurfer.
Last but not least bleibt das Risiko, dass der Wind einmal unter 3-4Knoten sinkt, und der Schirm baden geht. Nach 15-20 Minuten, bei Wellengang auch früher, bleibt als letzte Chance nur die Selbstrettung. Mit dem Boost 15 Tubekite musste ich schon öfter 10-20 Minuten, einmal auch schon eine halbe Stunde auf eine Böe warten bis ich wieder starten konnte. Mit dem Tubekite ist das eben kein Problem

Pro Flysurfer Sonic 2/13

  • Gut abrufbarer, lang anhaltender Grundzug ab 5 Knoten
  • Hohe Fluggeschwindigkeit
  • Gutes Drehverhalten
  • Kann aktiv geflogen werden
  • Zieht unglaubliche Höhe
  • Bleibt im Lowend lange am Himmel

Kontra Flysurfer Sonic 2/13

  • Benötigt erfahrenen Mattenpiloten
  • Ohren klappen leicht ein
  • Point of „no start“ vergleichsweise schnell erreicht

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